Die ehemalige freie Reichsstadt Frankfurt war schon im Mittelalter ein Knotenpunkt für den europäischen Handel. Heute ist Frankfurt einer der bedeutendsten europäischen Finanz- und Handelsplätze. Mit die größte Rolle dabei spielt die Frankfurter Börse, die weltweit viertgrößte Aktienbörse.
Der Umsatzanteil der Frankfurter Wertpapierbörse unter den sieben Wertpapierbörsen in Deutschland liebt bei 90%; alle anderen sechs Börsen zusammen erreichen lediglich 10%. Trägerin der öffentlich-rechtlichen FWB (Frankfurter Wertpapierbörse) ist die Deutsche Börse AG. Sie stellt die Funktion des Börsenhandels sicher. Schon rein äußerlich ist der Monumentalbau der Frankfurter Wertpapierbörse absolut beeindruckend. Das Gebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert, wurde jedoch innen 2007 modernisiert. Auf dem Börsenplatz davor findet man den Bullen und den Bär berühmte Sinnbilder von steigenden Kursen (Hausse) oder sinkenden Kursen (Baisse).
Die Anfänge der Frankfurter Börse reichen zurück bis 1585. Damals wurden in Frankfurt von den Messe-Kaufleuten die Wechsel- und Geldkurse festgelegt, damit man besonders zu Messezeiten auf eine stabile Währung bauen konnte. Schnell entstand ein richtiger Börsenverkehr.
Heute ist die Frankfurter Börse das Tor zu den globalen Finanzmärkten. Das gilt für Finanzinstitute und Unternehmen ebenso wie für Investoren; und zwar auch private Investoren. Noch immer gibt es dort den traditionellen Präsenzhandel, wo Geschäfte auf Zuruf getätigt werden. Weitaus bedeutender ist jedoch die Abwicklung über die elektronische Handelsplattform Xetra®. Nicht zuletzt Xetra macht die Frankfurter Börse auch für ausländische Investoren, Unternehmen und Marktteilnehmer interessant. Interessanterweise sind etwa 140 der etwa 300 Marktteilnehmer aus dem Ausland.
Der DAX, der Deutsche Aktienindex, spiegelt die Entwicklung der 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen wider, die an der Frankfurter Börse gelistet werden; dies sind die sogenannten Blue Chips Unternehmen. Er ist der wichtigste deutsche Aktienindex.
Die meisten Menschen kennen den hektischen Betrieb an der Börse lediglich aus Filmen. An der Frankfurter Börse allerdings ist es jedem möglich, auch einmal Börsenluft zu schnuppern, und zwar beim Besucherzentrum der Deutsche Börse AG. Es kann allerdings sein, dass man nach so einem Besuch bei der Frankfurter Börse leicht enttäuscht sein wird. Denn auf dem berühmten Parkett dort wird keineswegs so heftig gestikuliert und geschrien, wie man sich das vorstellt. Etwa 90 % der Börsenumsätze erfolgen heutzutage voll elektronisch und standortunabhängig. Trotzdem lohnt sich ein solcher Börsenbesuch bestimmt immer.